Nachgedacht hat der Beitrag, der regelmässig in jeder Dorfposcht zu lesen war, geheissen. Gerne würden wir weiterhin regelmässig eine solche Rubrik einbeziehen. Jemand ausserhalb des Redaktionsteams, die oder der seine Gedanken, was sie/ihn beschäftigt, freut, ärgert, umtreibt, aufregt, etc. aufschreibt und den Lesern der Dorfposcht weiter gibt, ist gesucht. Möglich wäre auch, dass zwei oder mehrere Personen abwechslungsweise schreiben. Der Beitrag kann etwas aus dem Dorf, der Nachbarschaft, der grossen weiten Welt, aus dem Tier- und Pflanzenreich, etwas Menschliches, etwas Naheliegendes oder Weithergeholtes beinhalten, ganz nach Lust und Laune, nur immer zum Redaktionsschluss sollte er abgeliefert sein.
Also, bis jetzt ist aus dem Kreis der Leserinnen und Leser niemand aufgetaucht. Deshalb habe ich «nachgedacht». Die Überschrift lasse ich weg, sie kann ja auch ganz anders heissen, etwa «Nebenbei bemerkt», «Was ich noch sagen wollte …» oder …
Es sind verschiedene Dinge, die mich die letzten Tage beschäftigt haben, z.B. Wer kommt weshalb auf die Idee das Glas der Uhr beim Bahnhof Thalheim-Altikon einzuschlagen? … Auch die Frage wie nun eigentlich der Saal im neuen Schulhaus korrekt heisst, Mehrzwecksaal, Gemeindesaal, Aula, noch andere Vorschläge? Vielleicht sollte man sich auf einen Namen festlegen? Oder, warum muss die Strasse nach Andelfingen für den Veloweg so lange gesperrt sein? (Es ist zwar erfreulich, dass es jetzt so rasch vorwärts geht) aber ob die Strasse wirklich drei Wochen gesperrt sein muss dafür? Oder wie lange können die Fussgänger zum Bahnhof Thalheim das Trottoir nur zum Teil benützen, weil die Autos, die wegen der Bauarbeiten dort abgestellt sind, so dort stehen, dass die Fussgänger gezwungen sind auf die Strasse auszuweichen … oder ich könnte mir Gedanken machen zu einer Aussage von Nelson Mandela, der die Menschen auffordert, ihr Licht leuchten zu lassen.
Ich möchte aber auf ein anderes Thema etwas näher eingehen. Wahrscheinlich sind die Abstimmungen vom 4. März beim Erscheinen der Dorfposcht schon fast vergessen, gerade deshalb will ich darauf zurückkommen. Und zwar auf die Tempo 30 Initiative. Dass die Initiative nicht angenommen würde, war vorauszusehen, dass die Ablehnung aber so hoch ausfiel, stimmt mich nachdenklich. Die Tatsache, dass ein BSE-Skandal ganz Europa in Angst und Schrecken versetzt, obwohl da kaum Todesopfer zu beklagen sind, wir aber allein in der Schweiz jährlich 600 Verkehrstote offenbar als unabänderliche Tatsache einfach hinnehmen, ist erschreckend.
Dabei hätten wir die Möglichkeit gehabt, mit der Annahme dieser Initiative etwas dazu beizutragen, dass es weniger, vor allem weniger schwere Verkehrsunfälle innerorts gäbe. Ich finde es sehr bedauerlich, dass Leben schützen, oft das von Kindern und alten Leuten, offenbar weniger Wert hat, als möglichst schnell irgendwo anzukommen, gleich zu welchem Preis.
Ich bezweifle ob mit Tempo 30 wirklich mehr Staus entstehen würden, als es sie z.B. gibt bei schweren Unfällen wegen zu schnellem Fahren.
Solche Gedanken sind nun zwar müssig, gesiegt hat die Seite mit dem grösseren Portemonnaie, schade.
cjo