Er ist leicht zu erkennen. Als grosser, langbeiniger Geselle mit langem Hals und schwarzem Schopf am weissen Kopf. Geduldig kann er stundenlang seiner Beute auflauern. Regungslos steht er da, auf einem Bein und scheint zu schlafen. Die Augen halb geschlossen und den Kopf zwischen den Schultern eingezogen. Den Fischreiher – wie er auch genannt wird – scheint es wenig zu kümmern, was um ihn herum vorgeht. Doch auf das kleinste Geräusch reagiert er blitzschnell. Reflexartig schlägt er mit seinem starken Schnabel zu, wie mit einer Spitzhacke. Er ist einer der erfolgreichsten Jäger im See, am Bach und im Sumpf. Seine Nahrung besteht aus Fischen, Fröschen, Schlangen, Eidechsen, Molchen, Mäusen, Maulwürfen, Käfern und anderen Insekten sowie aus Krebsen und Regenwürmern.
Im Frühjahr werden die Eier ausgebrütet, wobei sich beide Eltern abwechseln. Nach knapp vier Wochen schlüpfen die Jungen, welche im Alter von etwa 30 Tagen das Nest verlassen. Sie sind aber erst nach acht bis neun Wochen voll flugfähig und verlassen dann die Eltern schon bald.
Bei uns kann man den Graureiher recht viel sehen. Besonders wenn man mit dem Schiff auf dem Rhein unterwegs ist. Er ergreift schon bald die Flucht, wenn sich Menschen nähern. An der Thur, am Hubbach, aber auch an den kleinen Weihern in der Umgebung, sind diese Vögel ebenfalls oft zu beobachten. Vielfach stehen sie aber auch auf dem offenen Feld und lauern dort auf Mäuse.
jro