Steckbrief
Name | Martin Gross |
Wohnort | Gütighausen |
Beruf | Förster HFF |
Alter | 27 |
Hobbys | Lauf- und Radsport, Holzarbeiten |
Nach der Volksschule absolvierte Martin Gross die Lehre als Forstwart. Später besuchte er den Lehrmeisterkurs und die Handelsschule. Nach fünf Jahren in seinem Beruf entschloss er sich, die Ausbildung zum Förster in Angriff zu nehmen. Er bestand die Aufnahmeprüfung der Interkantonalen Försterschule in Lyss (Durchfallquote 44 %). Nach 1 1/2 intensiven Jahren schloss er in diesem Frühling die Ausbildung zum Förster HFF mit Erfolg ab. Seit März arbeitet er nun als «Sturm-Förster» bei der Stadt Bülach und beim Kantonsforstamt.
Martin, was hast du so für Erinnerungen an deine Schulzeit?
Ich habe die Schule in nicht allzu schlechter Erinnerung. Mit meinen Schulkameraden hatte ich immer ein gutes Verhältnis. Der Schulweg war immer eine lustige Sache, wir marschierten meistens alle miteinander. Den Draht zu meiner damaligen Lehrerin fand ich leider nicht so (oder vielleicht sie zu mir nicht). Der Wind drehte sich aber, als ich zu Herrn Bertschinger kam. Er war ein sehr verständnisvoller Lehrer mit einem guten «Gschpüri»!
Was waren deine Wünsche am Ende der Schulzeit?
Ich freute mich auf meine Berufslehre und darauf, einen praktischen Beruf zu erlernen, der mir Spass und Freude macht. Die Berufslehre finde ich eine sehr wichtige Phase im Leben. Als Jugendlicher geht man da hin, als Erwachsener schliesst man ab.
Hast du dir deine Wünsche erfüllt?
Ja, bis jetzt schon, ich habe aber noch viele Wünsche. Beruflich möchte ich noch viel lernen. Meine Bereitschaft dazu ist gross. In der jetzigen Zeit ist es wichtig, sich stets weiterzubilden und Neues dazuzulernen.
Was liebst du an deinem Beruf am meisten?
Sehr vieles. Vor allem die Freiheit. Ich bin nicht fest an Räume gebunden und geniesse die Arbeit in der Natur. Die Bewegung in verschieden Sparten und den Kontakt mit allerlei Interessengruppen, das sagt mir sehr zu. Spannend ist es auch, die Wirtschaftlichkeit und die Erholungsmöglichkeiten unter einen Hut zu bringen. Mir ist auch klar, dass ich es nicht immer allen recht machen kann, aber ich versuche es. Wir leben jetzt in einer so kurzlebigen Zeit, wo bald nur noch Hektik und Stress herrscht. Aber zum Glück lässt sich die Natur nicht hetzen (was nicht alle verstehen können)! Die Bäume leben 100-120 Jahre (Erntealter), sie strahlen Ruhe und Gemächlichkeit aus. Das alles und vieles mehr gefällt mir an meinem Beruf.
Was würdest du heute anders machen?
Eigentlich gar nichts.
Was möchtest du jungen Leuten, die vor der Berufswahl und Schulabschluss stehen empfehlen?
Dass sie immer an sich selber glauben sollen. Auch nicht immer auf alles hören, was rundherum gesagt und erzählt wird. Ein Ziel sollen sie sich setzen und sich interessiert für den Berufswunsch einsetzen.
Was möchtest du Erwachsenen, die mit Jugendlichen in dieser Situation zu tun haben, empfehlen (Lehrern, Eltern, Schulpflegern, Schulpsychologen usw.)?
Gebt den Kindern Zeit, sich zu entwickeln, gebt ihnen das Gefühl, dass sie auch mit weniger guten Noten gute und rechte Menschen sind. Innere Werte sind massgebend und viel, viel wichtiger. Ein ganz wichtiger Faktor ist, dass man die Kinder unterstützt, seitens der Eltern, Lehrer usw. Dasselbe gilt auch für Lehrmeister ihren Lehrlingen gegen über.
Hast du noch Zeit für deine Hobbys?
Ja, ich nehme mir Zeit. Das braucht man als Ausgleich zum Berufsalltag. Zeit ist eine Sache der Organisation. Hobbys sind sehr wichtig um abzuschalten, damit man Beruf und Privatleben in Einklang bringt. Wille ist natürlich auch hier wichtig.
Die Dorfposcht Redaktion gratuliert dir zu deinem erfolgreichen Berufsabschluss. Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute. Wir sind stolz einen so positiv eingestellten jungen Mitbürger in unserer Gemeinde zu haben.
Martin ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, so dass dieses Gespräch zustande kam.
Marlis Rengel