Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

In ungefähr 11/2 Jahren soll das grosse Ereignis stattfinden. Die Rede ist von der Expo.01. Seit mehreren Monaten wird intensiv darüber geschrieben, diskutiert und debattiert. Zuerst wurde die Führung der Expo in den Himmel gelobt. Je mehr, respektive je weniger man über die Ausstellung erfuhr, um so mehr wurde die Gerüchtesuppe gewürzt und aufgekocht. Die ersten Pläne wurden gezeigt und da wurde bereits schon heftig kritisiert. Die Fische könnten sich gestört fühlen, wenn das Wasser durch die modernen Boote zu stark aufgewühlt wird. Was denken die Schuppenträger wohl über all die Motorbootbesitzer und die vielen Surfer?

So nach und nach wurde jede beteiligte Person von der Presse und der Öffentlichkeit zerpflückt. Was gemacht wurde war sowieso falsch und wurde nichts gemacht erst recht. Zuerst ging die künstlerische Leiterin und dann verliess auch ein bekannter TV-Moderator das lecke Schiff. Warum? Hatten sie Angst, ihren guten Ruf zu verlieren? Sahen sie keine Chance mehr sich zu profilieren? Wer weiss das schon.

Dann, vor ein paar Wochen, musste die so hochgelobte Leiterin den Hut nehmen und das ganze wurde wieder hinterfragt. Gern gesehene Nachfolger wollten sich nicht die Finger verbrennen. Also ging die Suche weiter.

Gefunden wurde noch niemand so richtig. Alle warten bis Ende September Mister Swatch all den erfahrenen Managern und Politikern sagt, ob man vergebens mehrere Millionen in die drei Seen geschmissen hat, oder ob sich Ende 2001 alle auf die Schultern klopfen können und jeder de Siebesiech sein wird.

Und was machen unsere Parteipräsidenten (laut Presse)? Sie schiessen genau in diesen Tagen quer Beet, in denen die Sponsoren ganzseitige Inserate in den Zeitungen schalten. Sind denn die noch bei Trost, oder ist das wieder ein Schachzug vor den nächstens anstehenden Wahlen?

Mir scheint, dass in der Schweiz kaum jemand mehr eine Chance und auch nicht mehr den Mut hat, zu entscheiden und vielleicht auf die Nase zu fallen.

Wo ist die bekannte eidgenössische Stärke geblieben, die uns in den Anfängen der Schweiz so begehrt gemacht hat?

Erich Bucher

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