Editorial

Liebi Läserin, liebe Läser

D Zyt blibt nid stah – e zimmli banali Feschtstellig, doch wänn nu na es Reschtli Bletter am Abrysskaländer hanged, drängt sy sich eim trotzdem uf. D Zyt blibt nid stah, d Wält träit sich wacker wyter und änderet deby ihres Gsicht. Chlyner isch sy worde, hätt me s Gfühl, dänn d Kontinänt sind zäme gruckt. Das hät ztue mit Technik – elektronischi Nervesträng mached eus Teil vo ere künstlichi Näbewält, einere, wo Distanze kei Rolle me spiled und d Physik ufghobe schynt. S Internet hät i de letschte zwei Jahr en unverglychliche Siegeszug aträtte, wo i synere Tragwyti womöglich mit de Industrielle Revolution verglychbar isch.

Dy ganz Sach hät vor nanig zwänzg Jahr mit de Erfindig vom PC aagfange und jetzt isch d Software-Industrii in Amerika bereits grösser als d Autoindustrii. Es entstönd Arbetsplätz i dem Berych und das zu grosser Zahl. Und es gseht us, als würdi d Schwyz de Zug verpasse. Deby hett sy di beschte Chance, i dem Berych e wichtigi Position yznäh. Als chlyses Land ohni Bodeschetz, mit eme höche Bildigsgrad und em nötige Gält für dy technische Grundlage wäred mir ideal usgrüschtet für d Role als e füerendi Nazion. Me frögt sich, werum sy das nid macht – schlafed d Schuele (mit Sicherheit!), simmer vor luter Wohlstand z satt und z träg worde (das wär guet möglich), oder hämmer so Angst vor Veränderige, das mer d Chance nüm gsehnd (au um das z vermuete, mues me kein bösartige Mänsch sy)?

Ich ghör nid zu dene, wo an Aabruch vo eme goldige Zytalter glaubed und sich jetzt scho uf Ström vo Milch und Honig freued. Ich ghör aber au nid zu dene, wo d Zeiche vo dere neue Zyt als Vorbote vom Untergang wertet. Ich glaub nid, das dur die Globalisierig – e spannendi, beunruigendi, aber au unufhaltsami Entwicklig – eusi Kultur, eusi Mentalität, oder eusi Eigeheite bedroht sind. Wänn’s Eus gnueg wert isch, wird’s nid nu die, sondern au die nöchscht und übernöchscht technisch Revoluzion überstah. Oder chönnted Ihr Eu das Editorial uf Hochtütsch vorstelle?

Scho jetzt es guets Neus wünscht im Name vo de Redakzion:

Matthias Schüssler

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