Aus der Natur: Fische im Kanton Zürich

Fortsetzung aus der Dorfposcht Nummer 68.

Barbenregion

Auf die Forellen- und die Äschenregion folgt die Barbenregion. In dieser Zone leben neben der Barbe als Leitfisch auch verschiedene «Karpfenartige» (Cypriniden) wie Rotaugen (Schwalen) und Rotfedern. Daneben Hasel, Nasen und Alet, die wir schon aus der Äschenregion kennen. Auch Hecht, Zander und Trüsche, sowie der Flussbarsch (Egli) kommen in der Barbenregion vor. Als Wanderfische finden hier Aal und Lachs ihr Auskommen. Infolge der für ihn unüberwindbaren Staustufen im Rhein fehlt bei uns der Lachs, wogegen der Aal sehr verbreitet ist.

Die Barbenregion zeichnet sich durch grössere Bäche und Flüsse mit mässiger bis mittlerer Strömung aus. Der Boden ist sandig bis weich und das Wasser immer noch recht sauerstoffhaltig, im Winter kalt und im Sommer über längere Zeit höher als zwanzig Grad. In der Barbenregion herrscht oft reicher Pflanzenbewuchs.

Brachsmenregion

In dieser Zone fliesst das Wasser langsam dahin. Der Boden ist sandig bis schlammig. Im Sommer sind die Temperaturen des sauerstoffarmen Wassers meist über zwanzig Grad, im Winter manchmal unter vier Grad. Der Grund ist stark bewachsen und mit Sinkstoffablagerungen behaftet.

Hier leben die meisten Fischarten. Neben dem Brachsmen als Hauptfisch sind es in erster Linie Karpfen und Schleien. Dann aber auch die schon in der Barbenregion genannten Cypriniden und Raubfische. Zuweilen kommt da auch einmal der Wels vor. Die Region ist reich an Futterfischen und Kleinlebewesen.

Brackwasser-Region

Seichte Uferpartien eutropher (übderdüngter) Gewässer werden bei uns der Brack­wasser­region zugeordnet. In der Regel herrscht nur sehr langsame bis gar keine Strömung und das Wasser ist arm an Sauerstoff.

Die eigentliche Brackwasserregion ist an den Mündungsgebieten der Flüsse zum Meer. Das Wasser ist mit Salzwasser vermischt. Hier haben auch die Gezeiten einen Einfluss. Wanderfische aus dem Meer, wie Flunder, Kaulbarsch, Aal, Stint, Maifisch und Stör sind hier die Leitfische. Daneben sind auch Weissfische wie Brachsmen und Rotaugen zu finden.

Die einzelnen Regionen überschneiden sich natürlich und Leitfische der einen kommen auch in den anderen Regionen vor. Klima, geographische Lage, Gewässerart, sowie Umweltbedingungen beeinflussen die Charakteristik und Ausdehnung der Regionen stark. Durch Verbauungen und Verschmutzungen hat auch der Mensch stellenweise schwerwiegend in das Naturgefüge eingegriffen. Trotzdem sind die beschriebenen Regionen erkennbar, und aus dem Gesamtbild der Fliessgewässer kann man feststellen zu welcher Region ein Gewässerabschnitt gehört.

jro

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